Das Leben als erfolgreicher YouTuber ist für viele ein Traum. Bekannt sein, Geld mit einem Hobby verdienen und mit anderen Kreativen auf der Plattform zusammenarbeiten klingt sehr erstrebenswert. Weniger erstrebenswert hingegen ist der Weg dahin. In diesem Beitrag erfährst Du, auf welche Probleme YouTuber mit ihrem Arbeitgeber stossen können.

Kreative Arbeit in Abhängigkeit von YouTube

Viele Träumen davon, nur wenige schaffen es: Bekanntheit auf YouTube ist nach wie vor ein Ziel für viele Kreative. Hat man dies geschafft, ist YouTube deswegen trotzdem alles andere als ein Selbstläufer. Man stellt schnell fest: Als Produzent von Videos ist man der Plattform (und damit seinem Arbeitgeber) gnadenlos ausgesetzt. Denn dieser bestimmt, welchen Teil des Kuchens die YouTuber erhalten. Das war in der Vergangenheit aufgrund lockerer Richtlinien weniger ein Problem. Die Kanalbesitzer konnten sich auf ihr Einkommen aus Werbeeinnahmen verlassen, konnten gar ungefähr abschätzen wie viel Geld sie jeden Monat mit Klicks auf ihren Videos verdienen würden. Das ist für Kreative wichtig. Denn wer YouTube hauptberuflich macht, muss von den dortigen Einnahmen Miete, Krankenversicherung, Lebensmittel, persönliche Vorsorge, Urlaub und so weiter finanzieren können.

YouTube Werbung: Geld verdienen war auf der Plattform schon einfacher
Werbung auf YouTube: Vor allem für die Content Creators ein schwieriges Thema

YouTube und Werbung: (K)eine Liebesgeschichte

Wie gesagt, in der Vergangenheit war diese Abhängigkeit kein Thema. YouTube war eine Plattform, auf der Videoproduzenten ihren Fantasien freien lauf lassen konnten – ein Paradies für kreative Köpfe. Dieses Umfeld liess aber gleichzeitig grossen Spielraum für äusserst fragwürdige Produktionen, welche vor Gewalt, Rassismus und Ähnlichem nicht zurückschreckten. Und da YouTube’s Mutterhaus Alphabet die Plattform natürlich auch als eine Möglichkeit sieht, viel Geld zu verdienen, wurde dies früher oder später zur Herausforderung. Wer als Unternehmen Geld mit Werbung verdienen möchte, sollte diese so platzieren, dass diese nicht mit Inhalten in Verbindung gebracht werden kann, welche ein schlechtes Licht auf den Werbenden werfen könnten. Die «Adpocalypse» war geboren. Zudem werden Content-Filter für Musik und kopierte Inhalte in Videos immer notorischer angewendet, was ebenfalls zu Ertragseinbussen für die Videoproduzenten führen kann. So ist es möglich, dass eine Unachtsamkeit beim Schnitt dazu führt, dass ein Musikunternehmen den sämtlichen Ertrag für das eigens erstellte Video erhält. Dies auch wenn ein urheberrechtlich geschützter Titel nur in wenigen Sekunden des Videos vorkommt (z. B. weil irgendwo im Hintergrund ein Radio läuft). Kanalbesitzer können diese sogenannten «Strikes» bei YouTube anfechten. Dies geschieht aber oft ohne Erfolg.

Adpocalypse auf YouTube: Probleme mit Werbung auf YouTube
Geld verdienen auf YouTube: Es war schon einfacher

Adpocalypse: Einkommenseinbruch quasi über Nacht

Das Wort «Adpocalypse» stammt aus der englischsprachigen YouTube-Szene und verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Man stelle sich vor, dass man eines Tages aufwacht und auf einen Schlag vierzig Prozent des monatlichen Einkommens verloren hat. Dies weil die eigenen Videos als «nicht werbefreundlich» eingestuft werden. Eine schnelleres Aufprallen auf dem Boden der Realität ist kaum möglich. Viele YouTuber haben aufgrund dieser Vorkommnisse natürlich Alarm geschlagen und sich neu geordnet. Denn wenn sich mit Klicks nichts mehr verdienen lässt, muss man halt umsatteln. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Das Internet bietet gute Möglichkeiten, Unterhaltung anderweitig zu monetarisieren. Im folgenden Absatz findest Du Arten und Weisen, wie sich YouTuber zusätzlich finanziell absichern können.

Leben nach der Adpocalypse: Alternative Einkommensquellen für YouTuber

  • Patreon: Es handelt sich hierbei um einen Dienst, bei dem Privatpersonen ihren Lieblingskünstlern monatlich Geld zukommen lassen können und im Gegenzug dafür Zugang zu exklusiven Bildern / Videos / Zeichnungen oder ähnlichem ebendieser Künstler erhalten
  • Twitch: Die Eröffnung eines Kanals auf der Streaming-Plattform ist naheliegend, da man dort anhand von Spenden von Zuschauern und monatlichen Abonnomentseinnahmen Geld verdienen kann
  • Produktplatzierungen: Von verschiedenen Firmen (von Kleidung über Lebensmittel, Apps und Games bis hin zu Pflegeprodukten ist hier alles möglich)
  • Direkte Werbung: Diese kann anstatt zu Beginn des Videos direkt ins Video eingebaut und so weniger praktisch übersprüngen werden kann. Diese Art von Werbung profitiert gleichzeitig von der Authentizität des Videoproduzenten
  • Verkauf von Merchandise: Hüte, T-Shirts, Pullover etc. nach eigenem Design
  • Vertrieb von eigenen Produktlinien: Kleidung, Pflegeprodukte, Fitnessartikel oder sogar Pizza und Eistee
  • Angebot von Fitnessprogrammen und Trainingsplänen

Selbstständiger YouTuber zu sein ist nach der Adpocalypse bestimmt kein Zuckerschlecken. Trotzdem wird es sich gerade für die grossen Namen nach wie vor lohnen. Die obenstehende Liste zeigt zudem, dass man sich nicht auf eine Einkommensquelle verlassen muss. Benötigst Du Beratung zum Thema Digital Marketing? Dann schreibe mir noch heute eine E-Mail auf info@bossardf.ch. In der Zwischenzeit liest Du hier, wie der Streamer «Tyler1» die Massen begeistert.